Lesung in der BBS 3

Es ist schon ein beeindruckender Saal mit richtiger Bühne, dazu die vielen Stühle – da kann schon mal Lampenfieber aufkommen, zumal die Stühle auch fast alle besetzt sind. Das Publikum besteht auch jungen und nicht mehr ganz jungen Erwachsenen, Berufsschüler*innen und Besucher*innen einer gymnasialen Oberstufe. Also eine ziemliche Herausforderung. Das scheint Malak aber nur umso mehr anzustacheln, sie liest so ruhig wie noch nie und dabei mit genau der Emotion, die zur gerade vorgetragenen Stelle passt. Abgesehen von ihrer Stimme hört man nichts, alle hören aufmerksam zu. Und dass sie wirklich zuhören, ist ihren Gesichtern abzulesen. Es ist die vielleicht emotionalste Lesung bisher. Nicht nur Malak, auch mehreren Zuhörer*innen stehen Tränen in den Augen. In der anschließenden Gesprächsrunde werden auch dieses Mal wieder ganz neue Fragen gestellt, zum Beispiel, warum Malak anderen Menschen immer noch positiv gegenübertritt, obwohl ihr auf der Flucht und auch bei der Aufnahme in die hiesige Gesellschaft viel Schlechtes widerfahren ist. Ihre ehrliche und absolut glaubwürdige Antwort ist, dass sie einfach nicht aufhören kann, die Menschen zu lieben. Darüber hinaus hat sie ja auch viel Hilfe und Zuwendung erfahren und viele Freunde gefunden.